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 Hybride Therapie 
  – Ein Blick in die Patientenbetreuung von Morgen! 

Digitalisierung in der Physiotherapie | Lesedauer: 7 min

06. Juli 2023

Digital Health ist so viel diskutiert wie noch nie. Spätestens seit der Opt-out Pflicht für die EpA ist das Thema im Gesundheitswesen in Deutschland endgültig angekommen. Damit die Digitalisierung an der Physiotherapie nicht einfach vorbeizieht und um festzuhalten, welche Vorteile das Ganze für die Physiotherapie hat, möchte ich einen blick auf die hybride Physiotherapie oder digital gestützte Physiotherapie eigentlich bedeutet, wie der Einstieg in dieses Thema in der eigenen Praxis gelingen kann und vor allem, wie Apps für Physiotherapeut*innen die Vorteile der Gesundheits-Apps mit der klassischen Physiotherapie verbinden.

Die Digitalisierung hat natürlich auch in der Physiotherapie viele Facetten und bietet eine Menge Möglichkeiten der Umsetzung. Was zu der eigenen Praxis passt, ergibt sich aus den Gegebenheiten passen, um auch wirklich Vorteile zu bieten und nicht nur zu stören.

In diesem Text konzentrieren wir uns allerdings hauptsächlich auf die hybride Therapie. Diese beschreibt eine Therapieform, in der durch den gezielten Einsatz von Physiotherapie Apps die klassische (physische) Therapie unterstützt wird. Dabei werden Potenziale sowohl auf Seiten der Therapeut*innen als auch auf Patient*innen-Seite aktiviert. Darin liegt auch der Unterschied zu den immer populärer werdenden DiGA’s, welche rein von Patient*innen genutzt werden und als Alternative zur Physiotherapie gelten. In der hybriden Therapie werden Apps und digitale Medien nicht als Ersatz von Leistungen, sondern als unterstützende Maßnahme eingesetzt.

Vorteile der hybriden Therapie für die Physiotherapie

Es gibt einige Aspekte, die auf das digitale Arbeiten und vor allem die digitale Therapie einen großen Einfluss haben werden. Für den Anfang widmen wir uns erstmal dem großen Ganzen, bevor wir später auf das eingehen, was eine Umstellung auf hybride Therapieansätze für die eigene Praxis bedeutet.

Die großen Probleme der Branche

Was sind sie eigentlich? Die Probleme, die das Arbeiten für die Branche und auch die Patient*innen-Betreuung so schwierig machen? Das Erste worauf geschaut wird ist natürlich der Fachkräftemangel und mit ihm die Frage, wie man eigentlich die nächste Generation der Schüler*inn für die eigene Branche begeistert (zumal die Auswahl möglicher Berufe immer größer und exotischer wird)? Dann drängelt natürlich das immer größer werdende Angebot der DiGA’s, die eigentlich die Physiotherapie entlasten sollen, allerdings auch Ängste mit sich bringen. DiGA’s lassen jedenfalls das Interesse der Patienten für digitale und vor allem agile Therapiemethoden wachsen.
Und selbstverständlich möchten Therapeut*innen langfristig auch das in Fortbildungen und in der Ausbildung gelernte Wissen anwenden – in 20 Minuten Zeit gar keine leichte Sache.

In hybriden Therapieansätzen liegen Potenziale, um diesen Branchenproblemen entgegenzuwirken. Der Fachkräftemangel ist so präsent wie eh und je und hat sich zu einem Problem entwickelt, das sich nicht von heute auf morgen lösen lässt. Dass es für eine nachhaltige Kehrtwende Zeit braucht, ist klar. Durch den Einsatz von digitalen Anwendungen können wir sowohl etwas für die langfristige Lösung, als auch für die kurzfristige Entlastung tun. Um langfristig mehr Fachkräfte in die Branche zu bekommen, muss die Physiotherapie als Berufsfeld attraktiver für junge Menschen werden. Die Physiotherapie muss sich schließlich gegen über 20.000 andere Berufe in Deutschland durchzusetzen**.
Und die Schulabgänger von morgen wünschen sich vor allem Eines: Modernes und digitales Arbeiten! Das heißt also, dass das digitalisieren gewisser Bereiche nicht nur einen sofortigen Effekt in der Praxis hat, sondern dass es vor allem langfristig für die Branche wichtig wird.

Wichtig ist es zu verstehen, dass es nicht darum geht, nur noch hinter dem Bildschirm zu sitzen und den Patient*innen-Kontakt zu minimieren, sondern darum, die Zeit dazwischen und die Gespräche vor und nach dem aktiven Teil der Therapie zu vereinfachen zu unterstützen und die Patient*innen auch außerhalb der Therapiezeit vor Ort zu aktivieren. Dies bietet natürlich auch die Möglichkeit, mehr von den gelernten Inhalten in einer Therapie anzuwenden und so das Berufsbild auf den Stand zu heben, auf dem es eigentlich ist. Denn die Therapeut*innen von heute werden immer besser ausgebildet und wissen mehr, als sie in 20 Minuten anwenden können. Vor allem das Thema Evidenz spielt dabei natürlich eine große Rolle. Apps bringen vieles mit, was evidenzbasiertes Arbeiten erleichtert, wie beispielsweise das Auswerten von Testergebnissen und das Einordnen dieser in den Therapiefortschritt. Auch dies trägt dazu bei, das Berufsbild attraktiver zu machen und das Ansehen der Physiotherapie in der nachrückenden Generation zu erhöhen.

Zusatzangebote

Die digitalen Gesundheitsanwendungen

Dass es von der Seite des Staates das Bestreben gibt, den Gesundheitsmarkt mit digitalen Lösungen zu entlasten, wird immer deutlicher. Einer von vielen Ansätzen sind die DiGA’s (Digitale Gesundheitsanwendungen (https://diga.bfarm.de/de), welche in den Augen vieler Physiotherapeut*innen eher ein Übel sind, als eine Entlastung oder Hilfe. Dabei werden auch hier viele Möglichkeiten des Einsatzes nicht immer bedacht. Eine DiGA kann beispielsweise sehr gut Wartezeiten vor Operationen oder Physiotherapie-Termine überbrücken und so die Arbeit eines Physiotherapeut*innen durchaus ergänzen. Nun gibt es nicht für jedes Krankheitsbild/Verletzungsbild eine DiGA und die Möglichkeiten des Einsatzes sind begrenzt. Allerdings lässt sich eine Tendenz erkennen, in welche Richtung auch der*die Patient*in von Morgen sich bewegt – in das digitale Arbeiten. Um diese Patient*innen auch in Zukunft abzuholen, ist eine Entwicklung in Richtung der hybriden Therapie essenziell.

Die Chance Gesundheits-App der eigenen Praxis

Als Physiotherapeut*innen hat man wenig Einfluss auf die DiGA’s und erhält nur bedingt Einblick in die Dinge, die Patient*innen damit anstellen und wie sie genutzt werden. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Thema hybride Therapie oder digitale Unterstützung der Therapie in der Praxis für Physios und Patient*innen selbst anzugehen. Denn der Gedanke der DiGA’s ist nicht verkehrt. Apps, die durch Therapeut*innen in der Behandlung eingesetzt werden, können umfangreich bei verschiedensten Beschwerdebildern unterstützen, erleichtern Arbeitsabläufe und geben Patient*innen Einsicht in ihre eigene Therapie. Es wird mehr Eigenständigkeit der Patient*innen gefördert und sie können mehr Verständnis für die angewendeten Maßnahmen entwickeln. Dabei wird das Verhalten trotzdem weiter überprüft und gegebenenfalls so korrigiert, dass die Patient*innen Zuhause nicht kontraproduktiv arbeiten. Neben der gehobenen Behandlungsqualität für Patient*innen gibt es aber natürlich noch weitere Chancen, die die hybride Therapie mit sich bringt!

Hybride Therapie in der Praxis

Wo sich diese Chancen verstecken? Eigentlich überall. Natürlich kommt es in der Praxis auch auf die Gegebenheiten der Einrichtung und das eingesetzte Tool an. Grundsätzlich allerdings können Apps die Therapie bereits vor dem ersten Termin und auch noch bis über den letzten Termin hinaus unterstützen und Vorteile sowohl für Therapeut*innen als auch Patient*innen bieten. Die Vorteile hybrider Therapie reichen von einer gesteigerten Compliance über zeiteffizientere Behandlungstermine und Zusatzverdienste für die Praxis zu einer allgemein erhöhten Behandlungsqualität und nachhaltigeren Therapieerfolgen.

Beginnen kann das Ganze schon zu Hause und bevor der Patient die Praxis zum ersten Mal betritt. Zum Beispiel kann dieser sich in einer App registrieren und bereits die erste Anamnese ausfüllen. So können Therapeut*innen und Patient*innen gezielter ins Befundgespräch starten und wertvolle Zeit sparen. Das Ausfüllen der wichtigsten Daten zu Hause, kann außerdem sicherstellen, dass bei der Anamnese nicht Wichtiges vergessen wird, wie beispielsweise Vorverletzungen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die derzeitigen Probleme haben. Aber auch das frühzeitige angeben und übersichtliche Darstellen allgemeiner Daten, wie der Beruf oder der Verletzungshergang, kann den Therapeuten helfen sich schnell auf jede*n Patienten*in einzustellen. Durch die neugewonnene Zeit können Therapeut*innen ihren Patient*innen am Ende einer Therapie-Einheit innerhalb einer App einen Trainingsplan zusammenstellen und ihnen diesen digital zur Verfügung stellen. Das führt in 68% der Fälle zu einer höheren Compliance. Für mehr Infos hierzu, empfehlen wir unseren Beitrag: Digitale Führung durch digitale Tools – So aktivierst Du Deine Patient*innen

Mit Hilfe von Symptomtrackern oder digitalem Feedback haben Therapeut*innen einen besseren Überblick über die Arbeit der Patient*innen zu Hause und können ggf. kurzfristige Anpassungen in ihrer Therapie vornehmen, ohne langwierige Gespräche führen zu müssen. So können sich beide Parteien auf die essenziellen Teile der Therapie konzentrieren und die Reha spezifische Kommunikation wird effizienter. Das erhöht die Zusammenarbeit und stärkt das Verantwortungsgefühl des Patient*innen, was enorm wichtig ist, um eine langfristige Veränderung bei den Patient*innen zu erzielen. Apropos langfristig: Da die Grundversorgung über die Rezepte oftmals für einen langfristigen Therapieerfolg nicht ausreichend ist, sind Zusatzangebote ein sinnvolles Mittel, um Patient*innen nachhaltig zu unterstützen. Auch hier bieten digitale Anwendungen ganz neue Möglichkeiten. Digitale Angebote haben schließlich den großen Vorteil, dass sie orts- und zeitunabhängig genutzt werden können. So lassen sich auch für Praxen ohne Trainingsfläche kassenunabhängige Einnahmen generieren und mit Kund*innen, die für ihr Training nicht in die Praxis kommen wollen, lässt sich eine ganz neue Zielgruppe erschließen.

Vorteile für alle


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hybride Therapie ein wichtiger Schritt ist, um die Physiotherapie zukunftsfähig zu machen. Durch den gezielten Einsatz von digitalen Anwendungen können sowohl Therapeuten als auch Patient*innen von den Vorteilen profitieren, die diese Technologien bieten. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels kann die hybride Therapie dazu beitragen, die Patient*innen-Versorgung zu verbessern und die Arbeitsbedingungen für die Therapeut*innen zu erleichtern. Wichtig ist dabei, dass das Digitale als Unterstützung und Ergänzung zur klassischen Physiotherapie eingesetzt wird und nicht als Ersatz der klassischen Therapie dient. Das Potenzial der hybriden Therapie ist groß und wird in Zukunft ganz sicher eine große Rolle in der Patient*innen-Versorgung spielen.

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Digital Health ist so viel diskutiert wie noch nie. Spätestens seit der Opt-out Pflicht für die EpA ist das Thema im Gesundheitswesen in Deutschland endgültig angekommen. Damit die Digitalisierung an der Physiotherapie nicht einfach vorbeizieht und um festzuhalten, welche Vorteile das Ganze für die Physiotherapie hat, möchte ich einen blick auf die hybride Physiotherapie oder digital gestützte Physiotherapie eigentlich bedeutet, wie der Einstieg in dieses Thema in der eigenen Praxis gelingen kann und vor allem, wie Apps für Physiotherapeut*innen die Vorteile der Gesundheits-Apps mit der klassischen Physiotherapie verbinden.

Die Digitalisierung hat natürlich auch in der Physiotherapie viele Facetten und bietet eine Menge Möglichkeiten der Umsetzung. Was zu der eigenen Praxis passt, ergibt sich aus den Gegebenheiten passen, um auch wirklich Vorteile zu bieten und nicht nur zu stören.

In diesem Text konzentrieren wir uns allerdings hauptsächlich auf die hybride Therapie. Diese beschreibt eine Therapieform, in der durch den gezielten Einsatz von Physiotherapie Apps die klassische (physische) Therapie unterstützt wird. Dabei werden Potenziale sowohl auf Seiten der Therapeut*innen als auch auf Patient*innen-Seite aktiviert. Darin liegt auch der Unterschied zu den immer populärer werdenden DiGA’s, welche rein von Patient*innen genutzt werden und als Alternative zur Physiotherapie gelten. In der hybriden Therapie werden Apps und digitale Medien nicht als Ersatz von Leistungen, sondern als unterstützende Maßnahme eingesetzt.

Vorteile der hybriden Therapie für die Physiotherapie

Es gibt einige Aspekte, die auf das digitale Arbeiten und vor allem die digitale Therapie einen großen Einfluss haben werden. Für den Anfang widmen wir uns erstmal dem großen Ganzen, bevor wir später auf das eingehen, was eine Umstellung auf hybride Therapieansätze für die eigene Praxis bedeutet.

Die großen Probleme der Branche

Was sind sie eigentlich? Die Probleme, die das Arbeiten für die Branche und auch die Patient*innen-Betreuung so schwierig machen? Das Erste worauf geschaut wird ist natürlich der Fachkräftemangel und mit ihm die Frage, wie man eigentlich die nächste Generation der Schüler*inn für die eigene Branche begeistert (zumal die Auswahl möglicher Berufe immer größer und exotischer wird)? Dann drängelt natürlich das immer größer werdende Angebot der DiGA’s, die eigentlich die Physiotherapie entlasten sollen, allerdings auch Ängste mit sich bringen. DiGA’s lassen jedenfalls das Interesse der Patienten für digitale und vor allem agile Therapiemethoden wachsen.
Und selbstverständlich möchten Therapeut*innen langfristig auch das in Fortbildungen und in der Ausbildung gelernte Wissen anwenden – in 20 Minuten Zeit gar keine leichte Sache.

In hybriden Therapieansätzen liegen Potenziale, um diesen Branchenproblemen entgegenzuwirken. Der Fachkräftemangel ist so präsent wie eh und je und hat sich zu einem Problem entwickelt, das sich nicht von heute auf morgen lösen lässt. Dass es für eine nachhaltige Kehrtwende Zeit braucht, ist klar. Durch den Einsatz von digitalen Anwendungen können wir sowohl etwas für die langfristige Lösung, als auch für die kurzfristige Entlastung tun. Um langfristig mehr Fachkräfte in die Branche zu bekommen, muss die Physiotherapie als Berufsfeld attraktiver für junge Menschen werden. Die Physiotherapie muss sich schließlich gegen über 20.000 andere Berufe in Deutschland durchzusetzen**.
Und die Schulabgänger von morgen wünschen sich vor allem Eines: Modernes und digitales Arbeiten! Das heißt also, dass das digitalisieren gewisser Bereiche nicht nur einen sofortigen Effekt in der Praxis hat, sondern dass es vor allem langfristig für die Branche wichtig wird.

Wichtig ist es zu verstehen, dass es nicht darum geht, nur noch hinter dem Bildschirm zu sitzen und den Patient*innen-Kontakt zu minimieren, sondern darum, die Zeit dazwischen und die Gespräche vor und nach dem aktiven Teil der Therapie zu vereinfachen zu unterstützen und die Patient*innen auch außerhalb der Therapiezeit vor Ort zu aktivieren. Dies bietet natürlich auch die Möglichkeit, mehr von den gelernten Inhalten in einer Therapie anzuwenden und so das Berufsbild auf den Stand zu heben, auf dem es eigentlich ist. Denn die Therapeut*innen von heute werden immer besser ausgebildet und wissen mehr, als sie in 20 Minuten anwenden können. Vor allem das Thema Evidenz spielt dabei natürlich eine große Rolle. Apps bringen vieles mit, was evidenzbasiertes Arbeiten erleichtert, wie beispielsweise das Auswerten von Testergebnissen und das Einordnen dieser in den Therapiefortschritt. Auch dies trägt dazu bei, das Berufsbild attraktiver zu machen und das Ansehen der Physiotherapie in der nachrückenden Generation zu erhöhen.

Zusatzangebote

Die digitalen Gesundheitsanwendungen

Dass es von der Seite des Staates das Bestreben gibt, den Gesundheitsmarkt mit digitalen Lösungen zu entlasten, wird immer deutlicher. Einer von vielen Ansätzen sind die DiGA’s (Digitale Gesundheitsanwendungen (https://diga.bfarm.de/de), welche in den Augen vieler Physiotherapeut*innen eher ein Übel sind, als eine Entlastung oder Hilfe. Dabei werden auch hier viele Möglichkeiten des Einsatzes nicht immer bedacht. Eine DiGA kann beispielsweise sehr gut Wartezeiten vor Operationen oder Physiotherapie-Termine überbrücken und so die Arbeit eines Physiotherapeut*innen durchaus ergänzen. Nun gibt es nicht für jedes Krankheitsbild/Verletzungsbild eine DiGA und die Möglichkeiten des Einsatzes sind begrenzt. Allerdings lässt sich eine Tendenz erkennen, in welche Richtung auch der*die Patient*in von Morgen sich bewegt – in das digitale Arbeiten. Um diese Patient*innen auch in Zukunft abzuholen, ist eine Entwicklung in Richtung der hybriden Therapie essenziell.

Die Chance Gesundheits-App der eigenen Praxis

Als Physiotherapeut*innen hat man wenig Einfluss auf die DiGA’s und erhält nur bedingt Einblick in die Dinge, die Patient*innen damit anstellen und wie sie genutzt werden. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Thema hybride Therapie oder digitale Unterstützung der Therapie in der Praxis für Physios und Patient*innen selbst anzugehen. Denn der Gedanke der DiGA’s ist nicht verkehrt. Apps, die durch Therapeut*innen in der Behandlung eingesetzt werden, können umfangreich bei verschiedensten Beschwerdebildern unterstützen, erleichtern Arbeitsabläufe und geben Patient*innen Einsicht in ihre eigene Therapie. Es wird mehr Eigenständigkeit der Patient*innen gefördert und sie können mehr Verständnis für die angewendeten Maßnahmen entwickeln. Dabei wird das Verhalten trotzdem weiter überprüft und gegebenenfalls so korrigiert, dass die Patient*innen Zuhause nicht kontraproduktiv arbeiten. Neben der gehobenen Behandlungsqualität für Patient*innen gibt es aber natürlich noch weitere Chancen, die die hybride Therapie mit sich bringt!

Hybride Therapie in der Praxis

Wo sich diese Chancen verstecken? Eigentlich überall. Natürlich kommt es in der Praxis auch auf die Gegebenheiten der Einrichtung und das eingesetzte Tool an. Grundsätzlich allerdings können Apps die Therapie bereits vor dem ersten Termin und auch noch bis über den letzten Termin hinaus unterstützen und Vorteile sowohl für Therapeut*innen als auch Patient*innen bieten. Die Vorteile hybrider Therapie reichen von einer gesteigerten Compliance über zeiteffizientere Behandlungstermine und Zusatzverdienste für die Praxis zu einer allgemein erhöhten Behandlungsqualität und nachhaltigeren Therapieerfolgen.

Beginnen kann das Ganze schon zu Hause und bevor der Patient die Praxis zum ersten Mal betritt. Zum Beispiel kann dieser sich in einer App registrieren und bereits die erste Anamnese ausfüllen. So können Therapeut*innen und Patient*innen gezielter ins Befundgespräch starten und wertvolle Zeit sparen. Das Ausfüllen der wichtigsten Daten zu Hause, kann außerdem sicherstellen, dass bei der Anamnese nicht Wichtiges vergessen wird, wie beispielsweise Vorverletzungen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die derzeitigen Probleme haben. Aber auch das frühzeitige angeben und übersichtliche Darstellen allgemeiner Daten, wie der Beruf oder der Verletzungshergang, kann den Therapeuten helfen sich schnell auf jede*n Patienten*in einzustellen. Durch die neugewonnene Zeit können Therapeut*innen ihren Patient*innen am Ende einer Therapie-Einheit innerhalb einer App einen Trainingsplan zusammenstellen und ihnen diesen digital zur Verfügung stellen. Das führt in 68% der Fälle zu einer höheren Compliance. Für mehr Infos hierzu, empfehlen wir unseren Beitrag: Digitale Führung durch digitale Tools – So aktivierst Du Deine Patient*innen

Mit Hilfe von Symptomtrackern oder digitalem Feedback haben Therapeut*innen einen besseren Überblick über die Arbeit der Patient*innen zu Hause und können ggf. kurzfristige Anpassungen in ihrer Therapie vornehmen, ohne langwierige Gespräche führen zu müssen. So können sich beide Parteien auf die essenziellen Teile der Therapie konzentrieren und die Reha spezifische Kommunikation wird effizienter. Das erhöht die Zusammenarbeit und stärkt das Verantwortungsgefühl des Patient*innen, was enorm wichtig ist, um eine langfristige Veränderung bei den Patient*innen zu erzielen. Apropos langfristig: Da die Grundversorgung über die Rezepte oftmals für einen langfristigen Therapieerfolg nicht ausreichend ist, sind Zusatzangebote ein sinnvolles Mittel, um Patient*innen nachhaltig zu unterstützen. Auch hier bieten digitale Anwendungen ganz neue Möglichkeiten. Digitale Angebote haben schließlich den großen Vorteil, dass sie orts- und zeitunabhängig genutzt werden können. So lassen sich auch für Praxen ohne Trainingsfläche kassenunabhängige Einnahmen generieren und mit Kund*innen, die für ihr Training nicht in die Praxis kommen wollen, lässt sich eine ganz neue Zielgruppe erschließen.

Vorteile für alle


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hybride Therapie ein wichtiger Schritt ist, um die Physiotherapie zukunftsfähig zu machen. Durch den gezielten Einsatz von digitalen Anwendungen können sowohl Therapeuten als auch Patient*innen von den Vorteilen profitieren, die diese Technologien bieten. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels kann die hybride Therapie dazu beitragen, die Patient*innen-Versorgung zu verbessern und die Arbeitsbedingungen für die Therapeut*innen zu erleichtern. Wichtig ist dabei, dass das Digitale als Unterstützung und Ergänzung zur klassischen Physiotherapie eingesetzt wird und nicht als Ersatz der klassischen Therapie dient. Das Potenzial der hybriden Therapie ist groß und wird in Zukunft ganz sicher eine große Rolle in der Patient*innen-Versorgung spielen.

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